Frau am Fenster vor einem Goldfischglas

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Worum es geht

Beschreibung

Alexander Camaro trat in seiner Jugend als Hochseilartist im Zirkus auf. Nach dem Studium an der Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau besuchte er von 1929 bis 1930 die Tanzschule von Mary Wigman (1886-1973) in Dresden und erlernte den Ausdruckstanz. Damit überstand er mit Auftritten auf verschiedenen Bühnen die Nazizeit, in der mit einem Arbeits- und Ausstellungsverbot belegt worden war. Nach dem Krieg nahm er seine künstlerische Tätigkeit wieder auf, war aber auch als Tänzer und Pantomime aktiv, vor allem in dem von ihm mitbegründeten Berliner Kabarett »Die Badewanne«. Camaro beschäftigte sich in seiner Kunst stets mit dem Raum, oft in kühnen Ausschnitten und schräggestellten Flächen wie sie auch der Pinselzeichnung innewohnen, die um 1950 entstanden ist. Sie gehört noch in die Phase, in der er überwiegend figürlich arbeitete und oft auch hintergründige, schwermütig Darstellungen entstanden: Die Frau mit langem schwarzem Haar, das direkt in ihr Kleid und damit auch den Arm übergeht, sinniert traurig angesichts eines einsamen Goldfisches im Glas. Das dunkle Fensterkreuz bildet eine harte Barriere zur Außenwelt dahinter. Das Ganze erscheint wie die Illustration eines surrealistischen Gedichts.

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