Maria mit Kind und den Heiligen Petrus und Markus

Auf einem Renaissancethron hat Maria mit dem auf ihrem Schoß sitzenden Christuskind Platz genommen. Das Buch in ihrer rechten Hand verweist auf ihre Rolle als Sitz der Weisheit, verkörpert durch ihren Sohn. Die Fürbitter Petrus mit dem Buch und Markus, Schutzpatron der Republik Venedig, wenden sich ihr zu. Rechts kniet ein Stifter im Gebet, der sich von Markus empfehlen lässt. Dass die Szene vor einer Landschaftskulisse stattfindet, ist für venezianische Altar- und Andachtsbilder aus dem Umkreis von Giovanni Bellini keine Seltenheit; die Ursprünge der in der Lagunenstadt besonders geschätzten Landschaftsmalerei liegen im ausgehenden 15. Jahrhundert. Das Bild ist eine Kopie eines 1505 datierten und von Giovanni Bellini signierten Altarbildes, das heute in Birmingham (Museum and Art Gallery) aufbewahrt wird. Selbst der weiße Papierzettel, ein »cartellino«, mit der Signatur des Malers wurde wiederholt. Für Bellini charakteristische Merkmale wie die leuchtende Farbigkeit und die weichen Konturen und Faltenverläufe fehlen auf dem Bild. Im 18. Jahrhundert lässt sich das Gemälde von Bellini in einer Veroneser Privatsammlung nachweisen. Wie ein rückwärtig angebrachter Zettel informiert, wird in Verona auch die Stuttgarter Wiederholung entstanden sein. Möglicherweise dort wurde sie für die venezianische Sammlung Barbini-Breganze im frühen 19. Jahrhundert erworben.