Wintersonne

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Worum es geht

Beschreibung

Der Bildhauer Fritz Cremer siedelte 1950 in die ehemalige DDR über und lehrte bis 1983 an der Akademie der Künste in Ost-Berlin. 1956 nahm er die Totenmaske von Berthold Brecht (1898-1956) ab und beschäftigte sich in der Folge mehrfach mit dem Dichter, den er bereits 1934 während einer Londonreise getroffen hatte und ihm seitdem verbunden war; 1988 wurde Cremers Brecht-Denkmal vor dem Berliner Ensemble eingeweiht. In seiner Kunst war er stets engagiert, zahlreiche Mahnmale zeugen davon. Akte und zärtliche Liebespaare hingegen bilden einen Gegenpol zu den politischen Auftragswerken. Seit 1955 widmete er sich auch der Landschaftszeichnung, in der sich eher stille Themen wiederfinden, wie etwa in diesem 1962 datierten Aquarell. Vom kühlen Blau der Winterluft hinterfangen sind kahle Bäume zu sehen, hinter denen klein und in blassem Rot die Sonne erscheint, die jedoch noch nicht die Kraft hat, den Wald wieder zum Leben zu erwecken. Da Cremer in seinen Skulpturen stets gegenständlich geblieben ist und die seelische Verfassung der Dargestellten sichtbar machte, muten hier die schlanken hohen Stämme mit ihren zum Teil ausladenden Ästen fast wie Erinnerungen an sich tänzerisch bewegende Figuren an.

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