Steingarten I

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Worum es geht

Beschreibung

Der formale Aufbau der »Eidos«-Serie wird auffällig charakterisiert durch eine kopfartige, bei einigen Beispielen deutlich in zellulärer Teilung befindliche Amöbenform, die wie ein Fanal das quellende Linien- und Farbformengewirr im unteren Bildbereich überschwebt. Anschaulich, ohne illustrativ zu sein, hat Baumeister mit diesen ungemein suggestiven Arbeiten ein bildnerisches Gleichnis für entstehendes Leben gefunden - einem Leben, das sich aus dem chtonischen Urgrund mühsam, jedoch unaufhaltsam ausdehnt und ins Licht aufsteigt. Im Sinne von Goethes Metamorphoselehre scheint die Zellform die Anlage zu unterschiedlichster Gestaltwerdung in sich zu tragen. So meint »Eidos« denn auch das Urbild, das sich in der Amöbenform manifestiert, während der Titel »Steingarten« urweltliche »Steinkohlenwälder« asssoziiert. Die während der Nazizeit von Baumeister intensiv reflektierte und in seinem Buch »Das Unbekannte in der Kunst« niedergeschriebene Überzeugung, wonach »das künstlerische Werk ...ein unmittelbarer Teil der Naturkraft selbst« ist (Baumeister, 1947, S. 60), wird in diesen Bildern überzeugend visualisiert. [IC]

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