Worum es geht
Nach dem Kriegsdienst, der tiefe seelische Wunden bei George Grosz hinterlassen hatte, kehrte der Künstler nach Berlin zurück. Hier entstanden seine berühmten und charakteristischen Darstellungen des Berliner Lebens, oft in Straßen- und Kaffeehausszenen. Mit spontanem Strich dokumentierte er in ihnen das überbordende Vergnügungsangebot der Großstadt, oft provokant, gesellschaftskritisch und politisch. Zahlreiche solcher Szenen hielt er vor Ort in Skizzenbüchern fest und aus einem solchen stammt auch die vorliegende Zeichnung, wie am perforierten linken Rand zu sehen ist. Hier porträtiert er einen missmutig blickenden Kellner, der eine Flasche mit Glas serviert. Seine devote Haltung spricht Bände. Kombiniert, aber ohne weiteren Zusammenhang erscheint oben eine modische Kopfbedeckung, offenbar von einer der anwesenden Damen, die geschmückt und farbig gefasst ist, wie Grosz‘ Notizen vermelden: »schwarz« für den Hut selbst, »violette rosa Blume« für das Dekor.
Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?