Worum es geht

Beschreibung

In die Zeit von Ende April bis Anfang Mai fielen die erstmaligen Einsätze von Chlorgas im Sektor zwischen Wervik und Ypern, deren Zeuge Beckmann wurde und in deren näherer und weiterer Folge 70.000 Alliierte sowie 35.000 Deutsche fielen. Am 28.4.1915 schrieb er an seine Frau: »Heute war ich also das erste Mal wirklich an der Front. [...] Ein eigentümliches Geräusch entsteht durch die zerrissene Luft beim Abschuß der großen Geschütze. Wie ein Schwein, das geschlachtet wird, quiekt sie auf. [...] Ich will das alles innerlich verarbeiten, um dann nachher ganz frei die Dinge fast zeitlos machen zu können: diese aus dem Grabe blickende schwarze Menschenmiene und die schweigenden Toten, die mir entgegenkommen, sind düstere Grüße der Ewigkeit, und als solche will ich sie später malen.« Am 10.5.1915 entstand das »Selbstbildnis zeichnend« mit der Erkennungsmarke aus Blech sowie einem Brustbeutel für das Soldbuch um den Hals. Das übermüdete, gealterte Gesicht mit zusammengezogener Stirn und Brauen des leicht zur Seite gelegten Kopfes zeugt von Erschöpfung und Anspannung; dennoch weist Beckmann auf eine bestimmte Stelle in der Zeichnung und durchbohrt den Betrachter mit seinem Blick.

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