Worum es geht

Beschreibung

Die kniende Frau hat keine Milch für das Kind, das vor ihr liegt. Die Figuren verschmelzen mit der Landschaft und werden von den Hügeln, der abgemagerten Kuh und dem abgestorbenen Baum im Hintergrund aufgenommen. Ernst Barlach charakterisiert Landschaft, Tier, Baum wie Menschen gleichermaßen mit engen, bewegten Linien und weißen Flächen. Das Blatt gehört zu einer »Anzahl größerer Holzschnitte, die alle die Not unserer Zeit behandeln«, wie Ernst Barlach 1920 schreibt. Noch zu Kriegsbeginn hatte der Künstler am 17.8.1914 sich hoffnungsvoll gegenüber seinem Vetter Karl geäußert: »Alles in allem bin ich glücklich, diese Zeit nicht verschlafen zu haben. Für mein Empfinden ist es eine Erlösung von den ewigen Ich-Sorgen des Individuums, also eine Weitung und Höhung des Volkes.« 1916 aus dem Landsturm entlassen, änderte er seine Einstellung und teilte später am 2.11.1919 mit: »›Drum sei verflucht der Krieg, / verflucht das Werk der Waffen, / Es hat der Weise nichts / mit seinem Wahn zu schaffen.‹ Ich bin kein Weiser, der alte Li-Tai-Pe vermutlich auch nicht, aber ich stimme bei. [...] Weltüberwindung ist durch Kanonen allein wertlos, wenn es nicht innerlich zugleich geschieht. Kann es innerlich geschehen, so sind Kanonen überflüssig.«

Text

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