Worum es geht

Beschreibung

Ferdinand Balzer studierte bei den Frankfurter Malern Anton Burger (1824-1905) und Wilhelm Amandus Beer (1837-1907), die im Umkreis der »Kronberger Malerkolonie« tätig waren, eine der frühesten Künstlerkolonien, die 1858 in Deutschland gegründet wurde. Verschiedene Frankfurter Künstler fanden in dem kleinen Ort im Hochtaunus das unverfälschte Landleben, das vor allem in der Spätromantik beliebt war. Auch Balzer blieb dieser Linie treu und schuf figürlichen Szenen aus der Alltags- und Arbeitswelt seiner hessischen Heimat sowie Landschaften aus dem Taunus. Für das Porträt einer alten Frau, die nach getaner Arbeit müde auf ihrem Stuhl sitzt, waren ihm die Variationsmöglichkeiten der schwarze Kreide das adäquate Zeichenmittel: Der spröde Strich auf dem graugrünen Papier - zum einen feinlinig, zum anderen kräftig gezogen, zum Teil auch verwischt - dokumentiert nicht nur den physischen und psychischen Zustand der Frau, sondern nimmt auch Bezug auf die Materialität des Papiers, wenn sich dessen Struktur etwa unter den Kreidestrichen hinter dem Kopf der Frau durchdrückt.

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