Rebekka am Brunnen

Das Bild zeigt die im Alten Testament (Buch Genesis) geschilderte Begegnung von Rebekka mit dem Boten Elieser, der von dem Stammvater Abraham ausgesandt wurde, um eine Frau für seinen Sohn Isaak zu finden. Die Wahl fällt auf Rebekka, die Eliezer am Brunnen zuerst das Wasser reicht und sich durch diesen Akt der Güte als geeignete Braut erweist. Ihr bietet er ein Armband als Geschenk dar, bevor er sie als Braut für Isaak in sein Land führt. Das Thema war im 17. Jh. in Italien durchaus verbreitet; in der Monumentalität der Figuren und atmosphärischen Gestaltung lehnt es sich vielleicht an die römische Landschaftsmalerei in der Nachfolge von Nicolas Poussin (1594-1665) an, der mehrere Fassungen des ungewöhnlichen Themas angefertigt hat (heute im Musée du Louvre, Paris). Womöglich steht die vormals Francesco Solimena (1657-1747) zugeschriebene Szene in Zusammenhang mit Eheschließungen, der enge Bildausschnitt und die Konzentration auf die beiden Hauptfiguren legen die Verwendung als Brautgeschenk nahe.