Worum es geht

Beschreibung

Die Tafel gehört zu einer vierteiligen Jahreszeitenfolge, die Schlemmer für die Nischen der beiden getäfelten Aufenthaltsräume im neuen Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart schuf. "Frühling" und "Sommer" sind szenischer komponiert, mit jeweils einer liegenden und einer aufrechten Figur sowie Sportlern im Hintergrund (im "Sommer" sind es Turner, die ihre Üburngen an Schwebebalken und Reck absolvieren). Der "Herbst" zeigt eine taktische Reihung von fünf Frauen, die in tänzerischer Pose Früchte ernten, im "Winter" schart sich - recht unwinterlich - eine Gruppe mittelalterlich gekleideter Jünglinge und eine Aktfigur um ein grasendes Pferd. Es handelt sich um eine Auftragsarbeit, die dem verfemten Künstler vom Architekten des Krankenhauses und guten Freund Richard Herre vermittelt worden war. Schlemmer war folglich zu Kompromissen genötigt; seine besonders für das Wandbild bevorzugten Abstraktionen wären nicht genehmigt worden. Die in harmlos naturalistischem Stil gemalten Figuren erinnern an Botticelli oder die englischen Präraffaeliten und hatten nach Schlemmer die Bestimmung, "den Sinn des Kranken dem Leben und der Gesundung zuzuwenden" durch die Schilderung von schönen Menschen, die sich in Einklang mit der Natur befinden. Die Bemalung des Holzes mit durchsichtiger Mattlacklasur und zarten Umrisslinien kam ihm insofern entgegen, als er vor seinem Studium eine Lehre in einer Intarsienfirma absolviert hatte.

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