Worum es geht
Louise Lawlers Kunst durchzieht eine Frage wie ein Leitfaden: Was passiert mit einem Kunstwerk, sobald es das Atelier verlässt? Seit über 30 Jahren fotografiert sie in Auktionshäusern, Galerien, Museen, Depots und - wie in »Living Room Corner, Arranged by Mr. & Mrs. Burton Tremaine, New York City, 1984« - in Sammlerwohnungen. Doch stehen nicht nur die Werke selbst im Mittelpunkt ihrer Arbeit, sondern auch ihre räumlichen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Sie umgebendes Mobiliar, Vitrinen, Schilder werden in Lawlers Fotografien als maßgebliche Signifikanten der Wahrnehmung und Wertschätzung von Kunst deutlich. Im Spannungsfeld von Appropriation Art und Institutionskritik dokumentiert und untersucht Lawler, welchen gesellschaftlichen Zwecken Kunst zugeführt, wie sie Ware, Projektionsfläche unserer Wünsche und Bestandteil unseres Lebens wird. Auch wenn die Künstlerin im symbolischen Akt der Aneignung via Fotografie das autonome Kunstwerk somit als Fiktion ausweist, schwingt doch immer auch Sensibilität und Liebe zu den von ihr ins Bild gesetzten Werken mit.
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