Landschaft bei Abendlicht mit der Heiligen Familie

Worum es geht

Beschreibung

In einer idyllischen Landschaft hat bei Abendschein eine Familie im Schatten einer Ruine Platz genommen. Im Hintergrund sind ein Brunnen und ein verfallenes Aquädukt zu erkennen - Spuren antiker Zivilisation, die von der Natur überwuchert werden. Die Gruppe vorne links könnte eine Andeutung der Begegnung von Maria und Anna mit ihren Söhnen Jesus und Johannes sein, begleitet von Joseph; die beiden haschenden Hirten rechts sind Begleitfiguren. Auch die verfallene klassische Architektur passt zu einer religiösen Aufladung des Motivs. Sie erinnert an die in der europäischen Kunst häufig zu findende Darstellung des Stalls von Bethlehem in antiken Ruinen, Symbol für die Erneuerung des heidnischen Glaubens durch die Geburt Christi. Zwar wurde das Gemälde bei seiner Erwerbung 1852 in das Umfeld des französischen Klassizisten Nicolas Poussin (1594-1665) geordnet, die atmosphärische Durchbildung der Landschaft gehört hingegen eher in das Umfeld eines anderen französischen Landschaftsmalers in Rom: Claude Lorrain (1600-1682). Das Stuttgarter Bild wird aus seinem Umkreis oder von einem anderen aus dem Norden stammenden und in Rom arbeitenden Maler angefertigt worden sein (vgl. beispielsweise Jan Frans van Bloemen, gen. Orizzonte [1662-1749], »Südliche Landschaft«, Inv. Nr. 292, ehemals einem anonymen französischen Künstler zugeschrieben).

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