Worum es geht

Beschreibung

Die von Theodore Géricaults (1791-1824) berühmten »Floß der Medusa« angeregte Komposition ist der Entwurf zu einem 1928 datierten Gemälde von Heinrich Altherr im Kunstmuseum Basel (Walter Überwasser und Wilhelm Braun: Der Maler Heinrich Altherr, Zürich 1938, Taf. 9). Die einrahmenden Linien weisen bereits in diesem frühen Stadium der Idee auf die geplante Umsetzung in ein Gemälde voraus. Altherr, der an der Stuttgarter Akademie in Gegenposition zu Adolf Hölzel (1853-1934) unterrichtete, vertritt in monumentalen, dunklen, oft visionär wirkenden Figurenkompositionen einen expressiven Symbolismus des Existentiellen. Dem entspricht die Thematik der »Schiffbrüchigen« (verso: »Sturmflut«). Der Mensch, ausgesetzt dem Leben und hier speziell den Naturgewalten, bewahrt sich, hochaufgerichtet und mit dem weißen Tuch winkend, den Mut zur Hoffnung. Dem entsprechen auch das kühn in die Diagonale gestellte Bildmotiv sowie die zeichnerische Umsetzung mit dem harschen Kohlestift, auf dem Boot zunächst tief verdunkelt und nur noch schemenhaft, dann gipfelnd im sich aufhellenden Oberkörper des Mannes und dem weißen Tuch, wobei der Papiergrund hier bewusst als »Farbe« eingesetzt wird.

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