Eulentraum

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Worum es geht

Beschreibung

Arp, der wie sein Freund Max Ernst sowohl bei den Aktivitäten der Dadaisten - hier insbesondere in seiner Eigenschaft als wortschöpferisch origineller Dichter - als auch bei jenen der Surrealisten maßgeblich mitwirkte, maß der Titelgebung seiner Werke besondere Bedeutung bei. Die poetisch assoziativen Titel wurden dabei meist im Nachhinein nach Erkundung des „geistigen Inhalts“ der Form gefunden und konnten, wie beim ursprünglich nur mit „Eule“ betitelten und erst um 1957 umbenannten „Eulentraum“, auch mehrmals modifiziert werden. Dies entspricht Arps Vorstellung von der künstlerischen Tätigkeit als naturhaftem Prozess, dessen Ergebnisse auch in ihrer plastischen und damit eigentlich traditionellen Gestalt nur vorläufige Etappen sind. Die meist aus der leicht zu modellierenden Gipsmasse erwachsenen Gebilde veranschaulichen so die ständige Transformation, das zyklische Werden und Vergehen, das alles Sein bestimmt. Wie im „Traum“ wird der Künstler dabei von halbbewußten Energien geleitet, Energien, die auch auf den Betrachter der immer mehrdeutigen, auch je nach Standort sehr unterschiedlich wirkenden Plastiken übergehen. So fällt bei dem „Eulentraum“ die große Divergenz zwischen den Ansichten auf, insbesondere zwischen der eingekerbt schwellenden Seite, die wir hier abbilden und der geschlossen konturierten auf der gegenüber liegenden Seite. Außer dem vorliegenden Originalgips existieren noch eine Fassung aus Kalkstein, drei Zementgüsse und drei Bronzegüsse.

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