Worum es geht

Beschreibung

Fast ganz enthüllt lehnt sich Maria Magdalena gegen eine Steinwand und berührt ihr Salbgefäß in Form einer Amphore; vor ihr ein Buch, zu ihren Füßen eine Schlange, die sich in das Dickicht windet. Links zeichnet sich der Oberkörper einer Figur - wohl eine Skulptur - ab. Die ungewöhnliche Inszenierung der Heiligen spielt auf die Magdalenenlegende nach dem Tod Christi an. Der zu folge begab sie sich nach Frankreich, um dort als Büßerin in der Wildnis zu leben. Das Bild hat hingegen nichts Reuiges: die schwungvolle Bewegung führt dem Betrachter den jugendlichen Körper vor Augen, die Schlange spielt auf die Sünde an und auch die Skulptur im Dickicht wird als Anklang an amouröse Abenteuer zu deuten sein. Bei seinem Eingang in die Sammlung wurde das Bild Joseph Heintz d. Ä. (1564-1609) zugeschrieben. Die Pose der Magdalena, die sich im Bologneser Künstlerkreis im späten 16. Jh. wiederfindet, regte zuletzt eine Zuschreibung an Parmigianinos (1503-1540) Cousin Girolamo Mazzola-Bedoli an. Da das Bild allerdings auf Eichenholz gemalt ist, das in Italien selten verwendet wurde, liegt die Vermutung nahe, dass es in Nordeuropa entstanden ist.

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