Der tote Tag, Blatt 1: Stehende Frau auf halber Kellertreppe

Worum es geht

Beschreibung

Die Mappe »Der tote Tag« enthält 27 Lithographien nach dem 1907 bis 1910 verfassten und 1912 erschienen gleichnamigen Drama von Ernst Barlach. In den Illustrationen liegt der Schwerpunkt auf die Figur der Mutter, die in den Blättern als Hauptperson auftritt. Die im Drama sprachlich gezeigte, komplizierte Beziehung der Figuren zueinander wird in den Lithographien durch das Zu- und Abwenden der Körper und ihre Stellung im Raum verdeutlicht. Die starken Hell-Dunkel-Kontraste, die Lichtführung und die fast bildhauerische Modellierung der Figuren durch Striche unterschiedlicher Länge, Richtung, Stärke und Dichte sind charakteristisch für diese Folge. »Mutter« und »Sohn« wohnen in einer Hütte. »Kule«, ein blinder Wanderer, ist bei ihnen zu Gast. Zudem leben dort zwei weitere Gestalten: Der für die Mutter unsichtbare Gnom »Steißbart« sowie »Besenbein« - ein Wesen, das Besen als Füße besitzt. Ferner tritt der »Alb« auf, der nachts die Menschen im Schlaf heimsucht. Kule bringt dem vaterlos aufgewachsenen Sohn ein Pferd namens »Herzhorn«, mit dem er fortreiten kann, doch die Mutter möchte den Sohn bei sich behalten und nicht ziehen lassen. Während er schläft, tötet sie das Pferd mit einem Messer. Besenbein, der die Schuld dafür auf sich nehmen soll, verschwindet auf Geheiß der Mutter auf den Hufen des Pferdes. Die Mutter tischt das Pferd Kule und dem Sohn ohne deren Wissen auf. Der Sohn irrt im Nebel umher, sieht dort eine Art Vaterfigur und ruft nach der Mutter. Als er seine Pläne, das Haus zu verlassen, weiter aufrecht erhält, gesteht sie, dass sie das Pferd getötet habe und ersticht sich darauf hin selbst. Der Sohn folgt ihr in den Tod und tötet sich ebenfalls mit dem Messer. Kule und Steißbart lassen die Leichen zurück und verlassen die Hütte.

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