Die personifizierte Gerechtigkeit begegnet einer Königin

Worum es geht

Beschreibung

Die lavierte Federzeichnung zeigt die Begegnung zwischen einer thronenden Königin und der Personifikation der Gerechtigkeit (Iustitita), die als Attribute eine Waage und ein Winkelmaß in der Hand hält und der Herrscherin offenbar eine Art Vertrag überreicht. Er soll Reichtum bringen, was durch den Putto links unten mit seinem Füllhorn symbolisiert wird. Das Blatt wurde von Ludwig Weisser in seinem ersten Bestandskatalog des Königlichen Kupferstichkabinetts 1863 (Bü.220) dem überwiegend in Florenz tätigen Lodovico Cardi, gen. Cigoli (1559-1613) zugeschrieben, doch zeigt das Strichbild Verwandtschaft mit dem bolognesischen Kunstkreis. Auch ist eine spätere Entstehungszeit erst zu Beginn des 18. Jh. anzunehmen. Hinter der Darstellung ist der in Venedig geborene und bereits mit 35 Jahren verstorbene Antonio Gionima zu vermuten, der nach Bologna übersiedelte und dort tätig war. Vergleichbare Zeichnungen von seiner Hand - man beachte die Augenbildung - finden sich New York (Metropolitan Museum; Inv. Nr. 80.3.495; Jacob Bean und William M. Griswold: 18th Century Italian Drawings in The Metropolitan Museum of Art, New York, 1990, Nr. 77; Attributed to Antonio Gionima | The Virgin and Child Enthroned with Attendant Saints | The Metropolitan Museum of Art (metmuseum.org) oder in Frankfurt a.M. (Städel, Inv. Nr. 4170; https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/lot-und-seine-toechter ; zu weiteren siehe Renato Roli: Per Antonio Gionima, in: Arte antica e moderna 11, 1960, S. 303, Abb. 93e, sowie Mostra dei Disegni bolognesi dal XVI al XVIII secolo, bearbeitet von Catherine Johnston, Ausst.-Kat. Uffizien, Florenz [1973], Florenz 1973, Nr. 120, Abb. 86.)

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