Marilyn Monroe

Mit vollen Locken, einem lasziven Blick unter halb geöffneten Lidern und sinnlichen Lippen präsentiert Andy Warhol Marilyn Monroe dem Betrachter. Als Vorlage diente ihm eine Pressefotografie der Schauspielerin. Mit Hilfe einer wechselnden kontrastreichen Farbigkeit kreierte der Künstler eine unterschiedlich stark ausgeprägte Verfremdung der Ursprungsfotografie, die über die Konturen auslaufenden Farbflächen unterstreichen diesen Effekt. Gleichzeitig betonte er durch die Überzeichnung und Expressvität der Farben die von Marilyn selbst in Szene gesetzten Merkmale ihrer Schönheit und Erotik. Warhol demontierte durch die Art der Darstellung und mit dem Siebdruckverfahren, welches ihm die Produktion einer scheinbar unbegrenzt hohen Auflagenzahl ermöglichte, die Beschaffenheit und Funktion der in den 1960er Jahren erstarkenden Massenmedien. Marilyn Monroe wurde zu einem Konstrukt einer (selbst)inszenierten medialen Maschinerie, die in Form von Fernsehern und Zeitungen in nahezu jeden amerikanischen Haushalt Einzug hielt.