Atelier mit grünem Akt

Carl Fritz David Crodel (Charles Crodel) wurde vor allem durch seine großflächigen Wandmalereien und Raumgestaltungen bekannt. Auch Holzschnitte stammen ebenso von seiner Hand wie Glasmalereien. Seine Besuche in der Dornburger Keramikwerkstatt des Weimarer Bauhauses, mit dessen Leiter, seinem Freund Gerhard Marcks (1889-1981), er 1926 nach Paris reiste, führte zur Zusammenarbeit mit weiteren Bauhausschülern wie beispielsweise Wilhelm Wagenfeld (1900-1990). Crodel beherrschte sowohl die bildende als auch die angewandte Kunst in vielfacher Weise. Die Stadt Halle berief ihn 1927 als Lehrer für Malerei und Graphik an die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein, wo er neben einer Werkstatt für Wandmalerei vor allem die Graphikwerkstatt mit den Bauhausschülern Rudolf Baschant (1897-1955) und Walter Herzger (1901/03-1985) aufbaute. Für den Jenaer Kunstverein verfasste er um 1919/20 das Verzeichnis der Graphiken von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) aus der Botho Graef Gedächtnis-Stiftung. Die Kenntnisnahme der Kunst Kirchners beeinflusste ihn sehr, das Aquarell mit einem Blick ins Atelier, in dem ein grüner Tisch sowie ein Akt das Zimmer beherrschen, zeugt davon.