Worum es geht

Beschreibung

Lucas Kilian gilt als der bedeutendste Künstler einer bis ins 18. Jahrhundert in Augsburg tätigen Familie von Kupferstechern. Sein Bildnis Kaiser Ferdinands II. (1578-1637; reg. ab 1619) mobilisiert den gesamten Aufwand einer repräsentativen Herrscherdarstellung: Das Porträt zeigt den Regenten mit reichem Gewand, dem Orden vom goldenen Vlies und dem Lorbeerkranz antiker Imperatoren. Auf der Architektur-Rahmung erscheinen oben der doppelköpfige Reichsadler, das kaiserliche Wappen und zwei Figuren mit Kronen und Fahnen. Rechts ist Ferdinands Wahlspruch »Mit den ehrlich Kämpfenden« angebracht, seitlich Personifikationen der Herrschertugenden sowie unten die Reichsinsignien, Füllhörner und eine Tafel mit einem Lobspruch. Der Kupferstich erschien 1619, im Jahr der Wahl Ferdinands II. zum Kaiser. Das Blatt ist unten signiert und datiert: »Kilian. fecit.«, »Ao 1619.«, »W. Kilian. excudit.«. In der Mitte findet sich das in Feder geschriebenen Monogramm: »ICW.«: Das Blatt stammt aus der Sammlung des kaiserlichen Notars Johann Christoph Wolfskeel (1594-1662) in Heilbronn. Mit dem Einzug des »Königlichen Kupferstichkabinetts« in das »Museum der bildenden Künste.« vereinte König Wilhelm I. (1781-1864; reg. ab 1816) 1843 die Kupferstichsammlung der »Königlich öffentlichen Bibliothek« mit der des Kupferstichkabinetts. Auf diesem Wege kamen auch Kupferstiche aus dem Besitz Wolfskeels in die Sammlung. 1720 war Wolfskeels Bibliothek inklusive der Sammelbände mit Kupferstichen in die Heilbronner Stadtbibliothek gelangt, die 1803 aufgehoben wurde. 1840 hatte die »Königlich öffentliche Bibliothek« daraus wertvolle Bestände erworben. Anhand der stets in Feder geschriebenen Sammlerparaphe »ICW.« konnten bisher über 150 Blätter aus Wolfskeels Besitz in der Sammlung identifiziert werden. [HMK]

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns