Worum es geht
In häuslichem Ambiente hat Elisabeth Johannes den Täufer geboren, Frauen im Vordergrund baden den Säugling, eine weitere bringt der Mutter eine Stärkung, ein Mann schreibt den Namen auf. Das freie Strichbild spricht für einen venezianischen Künstler aus dem Umkreis des Jacopo Palma Il Giovane (1548-1628). Ihm ging es offenbar weniger um Details als um die allgemeine Positionierung der verschiedenen Personen im Raum. Die Gesichter bleiben unpersönlich, ja werden teilweise nur durch eine kreuzförmige Abkürzung gekennzeichnet. Die Gestalt auf der Rückseite geht zurück auf den heiligen Johannes Evangelista in einem 1567 datierten Kupferstich von Paolo Farinati (1524-1606). Dort allerdings ist die Figur durch den Adler, die herbeifliegende Taube des Heiligen Geistes sowie ein Tintenfass, in das Johannes seine Schreibfeder taucht, ergänzt (Gioconda Albricci: Le incisioni di Paolo e Orazio Farinati, in: Saggi e Memorie di Storia dell’Arte 12, 1980, S. 19-20, Kat. 3, S. 114, Abb. 5; eine seitenverkehrte Vorzeichnung in London, British Museum, Inv. Nr. SL,5224.69; ebd., bei Nr. 3, S. 114, Abb. 6; drawing | British Museum ). Die Komposition, die Farinati 1576 für Girolamo della Torre für San Giovanni di Foro in Verona malte, ist verloren, wird aber in den Memoiren des Künstlers erwähnt (Lionello Puppi: Paolo Farinati: Giornale 1573–1606, Florenz 1968, S. 19); eine Wiederholung war im Kunsthandel, Köln, Van Ham, 18.11.2021, Nr. 1022; John the baptist, auktion von paolo farinati (artprice.com) .
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