Worum es geht

Beschreibung

In einer Landschaft hat die Madonna Platz genommen, den Sohn auf ihrem Schoß. Neben ihr sitzt der hl. Johannes der Täufer mit dem Lamm und in einem Gewand aus Kamelhaar, das er der Legende nach als Einsiedler trug. Das Jesuskind neigt sich der hl. Katharina von Alexandrien zu, die als edle Dame mit modisch gebundenem Haar vor ihm kniet. Laut der Legende erschien Jesus der Königstochter und frühchristlichen Heiligen im Gefängnis und vermählte sich mit ihr. Oft wird dazu die Übergabe eines Ringes gezeigt, dies ist hier nicht der Fall. Das Motiv geht auf eine von Tizian (1488/90-1576) entwickelte Variante der Sacra Conversazione, der Unterhaltung zwischen den Heiligen, zurück, die ein klassisches Andachtsbild mit der idyllischen Szenerie einer Pastorale verbindet. Verschiedene Heilige ohne direkten zeitlichen Zusammenhang werden in einer fast genrehaft wirkenden Zusammenführung miteinander verbunden, die eine erzählerische Beziehung zwischen den Figuren erzeugt. In der ersten Hälfte des 16. Jhs. waren solche großformatigen Darstellungen beliebt, auch das Stuttgarter Bild variiert Bilderfindung des venezianischen Malers Tizian, die in Varianten z.B. in Florenz (Palazzo Pitti), London (The National Gallery) und Paris (Musée du Louvre) überliefert ist. Die Komposition wiederholt eine Fassung von Tizian in Edinburgh (National Gallery of Scotland), in der ein nicht identifizierter Heiliger anstelle der Hl. Katharina sich dem Christuskind zuneigt.

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