Worum es geht

Beschreibung

Das Werk »Boulevard de Strasbourg, corsets«, das einen typischen Korsettladen der Belle Époque zeigt, bezeugt Eugène Atgets wiederkehrendes Interesse für Schaufensterpuppen und lässt durch die unheimliche Präsenz dieser Figuren zugleich eine geheimnisvolle Atmosphäre entstehen, die in den 1920er Jahren die Surrealisten besonders faszinierte. Der Franzose Eugène Atget zählt zu den wichtigsten Vertretern der Dokumentarfotografie. Am Ende des 19. Jahrhunderts fing er an, das sogenannte »Alte Paris« systematisch zu fotografieren, jene Straßen und Viertel, die aufgrund der radikalen Modernisierungspläne des Stadtplaners Baron Haussmann abgerissen werden sollten. Nüchtern und sachlich waren seine Fotografien als »Documents pour Artistes«, als Vorlagen für Künstler und Kunsthandwerker gedacht, die mithilfe der Fotos populäre Stadtansichten fertigen sollten. Seine Motive, die er mit der Präzision eines Archivars in Kategorien einordnete, waren Gassen, Fassaden, Schaufenster, Hinterhöfe, Gärten, Prostituierte und Arbeiter, wodurch ein faszinierendes Archiv einer verschwindenden Stadt entstand.

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