Verkündigung Mariae

Mit ausladendem Gestus verkündet der Engel Gabriel der Jungfrau Maria, dass sie den Sohn Gottes gebären werde. Die Szene spielt sich in einer weiten Säulenhalle ab. Nur das Lesepult der Maria und das im Hintergrund sichtbare Bett weisen darauf hin, dass diese herrschaftliche Architektur für die Privatgemächer der Maria steht. So nimmt die grandiose Kulisse die Würde der zukünftigen Gottesmutter schon vorweg. Das Gemälde wurde 1852 mit der Sammlung Barbini-Breganze als Werk des berühmten venezianischen Meisters Paolo Veronese erworben. Tatsächlich ist die Loggienarchitektur des Bildes an einer großen Verkündigungsdarstellung von Veronese orientiert (heute Venedig, Accademia). Im Gegensatz dazu agieren die Figuren des Stuttgarter Werkes aber eher steif; auch die gleichförmige Lichtführung lässt einen weniger bekannten venezianischen Meister, möglicherweise aus dem Umkreis des Bonifazio Veronese, als Urheber vermuten.