Worum es geht

Beschreibung

In seinen dunkelfarbigen, oft visionär wirkenden Figurenkompositionen vertrat Heinrich Altherr einen expressiven Symbolismus des Existentiellen. Naturgemäß hat er sich daher auch in einigen Gemälden mehrfach mit dem »Samariter«-Thema beschäftigt. Die vorliegende, 1930 entstandene Zeichnung lässt sich jedoch mit keinem seiner Bilder zusammenbringen. Die Darstellung folgt nicht ganz der traditionellen Ikonographie, sondern scheint in einem Innenraum zu spielen. Der weiß gewandete Samariter hat seinen Schutzbefohlenen von hinten umfasst und stützt ihn. Das parallel hinter die Gruppe gestellte Pferd fasst die Komposition zudem zusätzlich wie ein weiterer Schutz zusammen. Der Rembrandt-Forscher Werner Sumowski (1931-2015), aus dessen Sammlung diese Zeichnung stammt, sah ein Vorbild für das Motiv des Samariters, der den Verletzten mit der Hand stützt und vom Pferd hilft - allerdings in anderer Anordnung der Figuren - in einer Radierung Rembrandts von 1633 (Bartsch 90). Wie schon im »Ruhelosen Wanderer«, um 1916 (Inv. Nr. C 2017/5757,56), oder in »Die Schiffbrüchigen«, 1928 (Inv. Nr. C 2017/5756,2), bewahrt auch hier der Mensch, dem Leben und seinen Gefahren ausgesetzt, den Mut zur Hoffnung, die ihm durch seinen Retter zuteilwird.

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