Der Augustusbrunnen von Hubert Gerhard in Augsburg

Worum es geht

Beschreibung

Das Friedensreich des antiken römischen Imperiums wurde der Überlieferung nach von Kaiser Augustus begründet. Als Gestus des universellen Friedensstifters, »habitus pacificatoris« wurde in der Frühen Neuzeit die vorgestreckte und nach unten offene rechte Hand verstanden, prominent vor allem am Reiterstandbild des Kaisers Marc Aurel in Rom (das Original in den Kapitolinischen Museen, auf dem Kapitolsplatz eine Kopie). Die Stadt Augsburg übertrug den Gestus zurück auf ihren Gründer Augustus. Die Bronzefiguren des Augustusbrunnens wurden bei Hubert Gerhard in Auftrag gegeben, 1590 in Augsburg gegossen, der Brunnen 1594 auf dem Perlachplatz gegenüber dem Rathaus aufgerichtet und in Betrieb genommen. Der Kupferstich Lucas Kilians zeigt das Standbild des Kaisers mit vorgestrecktem rechtem Arm und erhobener Hand, umspielt von Fontänen, auf hohem Sockel inmitten der Brunnenanlage, auf deren Ecken vier Flussgottheiten lagern, die lokale Gewässer und Gewerbe der Stadt repräsentieren. Darin äußert sich die spezifisch städtische Sicht auf den ›Friedensstifter‹: Augustus als Gründer der Stadt ist zugleich Urheber ihres Reichtums. Eine wohlstandsfördernde und friedenssichernde Regierung bleibt Verpflichtung auch ihrer gegenwärtigen Regenten. Diesen widmet der Zeichner der Stichvorlage, Franz Aspruck, in der Bildunterschrift das Blatt. [HMK] Friedensbilder in Europa. Verbundprojekt: „Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien im vormodernen Friedensprozess. Europa 1450-1789." Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2009-2012.

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