Der Künstler und Autor Rudolf Schlichter war ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Er neigte zum Masochismus und war ein Fetischist, den u.a. Knöpfstiefel inspirierten, wie eine Reihe von kleinen Skizzen in der Stuttgarter Sammlung zeigt (Inv. Nr. C 2020/5812-5817). Seit 1927, und mit der Heirat 1929, war Elfriede Elisabeth Koehler, genannt Speedy, eine »Lebedame aus Genf«, seine unentbehrliche Muse und Domina. Sie ist auf diesem Foto, das im Fotoatelier Binder in Berlin entstanden ist, abgelichtet. Seine stürmische Beziehung zu Speedy enthüllte Schlichter 1931 in seinem Roman »Zwischenwelt. Ein Intermezzo«, 1932/33 veröffentlichte er seine Autobiographie. Seit 1932 lebte das Paar in Rottenburg am Neckar, ab 1936 in Stuttgart, ab 1939 in München, wo 1942 Schlichters Atelier ausgebombt und ein Teil seiner Werke vernichtet wurde.