Worum es geht

Beschreibung

Nach dem Studium an der Kunstgewerbeschule Hamburg und der Akademie in Dresden, folgte für Ernst Barlach 1895 ein zweijähriger Parisaufenthalt. Zwar beschäftigte er sich dort vor allem mit schriftstellerischer Arbeit, aber es entstanden auch gezeichnete Momentaufnahme wie diese mit einer Straßenszene im Regen. In ihr ist noch nichts von der späteren bildhauerischen Arbeit des Künstlers zu erahnen, sondern ganz impressionistischen Tendenzen folgend, setzt Barlach das rasche Fortschreiten von Menschen mit Schirmen im trüben und nassen, vom Wind gepeitschten Regen um. Der flüchtige Strich erhascht hier ein wehendes Gewand, dort eine Pfütze, parallele Schraffuren vermitteln ein anschauliches Bild des unangenehmen Nieselwetters. Auch das kleine, irgendwo herausgerissene Papier (12,5 x 9,7 cm) zeugt von der Spontaneität des künstlerischen Blickes. Die eigenhändige Aufschrift links unten, »B. mi-carème« (mi carême = Mittfasten), soll wohl die Anteilnahme des Künstlers (»B[arlach]«) bekunden, der als Dokumentator der Szene ebenfalls dem Naturereignis ausgesetzt ist.

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