Königin Ute deutet Kriemhild den Falkentraum (Nibelungenlied, l. Aventure)

Worum es geht

Beschreibung

Um 1800 zog das um 1200 entstandene »Nibelungenlied« ins Bildprogramm der Nazarener und Romantiker ein, die das Mittelalter zu einer Zeit schönen poetischen Lebens idealisierten. Auch Ferdinand Fellner, überwiegend als Illustrator tätig, hatte sich dem Thema bereits zwischen 1817 und 1820 in Umrissstichen gewidmet. In seiner späteren Zeichnung offenbart Kriemhild, unter einem mondartigen Vorzeichen des Unheils, der Mutter Uta ihren Traum, in dem zwei Adler ihren Falken getötet haben. Uta weissagt die Ermordung des Mannes, den sie zum Ehemann wählen wird. Das Drama beginnt, während Mutter und Tochter noch miteinander sprechen: Siegfried, der künftige Gemahl, reitet im Hintergrund über die Brücke aus Xanten ein. Die Mägde, als Kontrast zur kontemplativen Mutter-Tochter-Gruppe erblicken ihn zuerst. Das Geschehen endet nach Täuschungen, Untreue, Verrat und Mord in einem Blutbad, dem alle zum Opfer fallen. Fellner strebte in seinen Illustrationen historische Treue an und studierte dazu ausführlich die Kostümkunde. Eine weitere lavierte Federzeichnung zeigt die Darstellung noch detaillierter (Deutsche Romantik, bearbeitet von Willi Geismeier, Ausst.-Kat. Nationalgalerie Berlin, Berlin 1965, Nr. 52).

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