Skizze zum mittleren Feld in der Ahnengalerie in Schloss Ludwigsburg: Die Belohnung der Künste durch Herzog Eberhard Ludwig

Worum es geht

Beschreibung

Die Zeichnung ist eine erste Ideenskizze zum mittleren Feld der Decke in der Ahnengalerie von Schloss Ludwigsburg, an der Carlo Carlone seit 1730 arbeitete. Generalthema ist die »Kluge Regierung und die Förderung der Künste und Wissenschaften«, die im mittleren Feld in der »Belohnung der Künste« gipfelt (Ilse Manke: Die Fresken von Carlo Carloni in der Ahnengalerie des Ludwigsburger Schlosses, in: Pantheon 32, 1974, S. 261-272; Generalthema ist die »Kluge Regierung und die Förderung der Künste und Wissenschaften«, die im mittleren Feld in der »Belohnung der Künste« gipfelt (Ilse Manke: Die Fresken von Carlo Carloni in der Ahnengalerie des Ludwigsburger Schlosses, in: Pantheon 32, 1974, S. 261-272; Franziska Katharina Diek: ...solche so Kostbahr ornirten Gallerien... Die Bildprogramme von Carlo Carlones und Pietro Scottis Deckenfresken in den Kommunikationsgalerien von Schloss Ludwigsburg, Diss. München 2011, S. 84‒90; Ulrike Seeger: Ludwigsburg, Residenzschloss, in: Stephan Hoppe, Hubert Locher und Matteo Burioni (Hg.): Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland, München 2021;  CbDD - Östliche Verbindungsgalerie / Ahnengalerie [Textteil] (deckenmalerei.eu) . Der skizzenhafte Rötelstift und die zarte rote Lavierung - in dieser Kombination charakteristisch für Carlone - unterstreichen die dramatischen Bewegungen der Gestalten. Bereits in der Zeichnung ist die Grundkonstellation der Mittelgruppe angedeutet: Vor einem Obelisken (als Symbol für den herzoglichen Ruhm), an dem sich ehemals im Fresko die Initialen »EL« des Herzogs befanden, werden eine Krone, ein Lorbeerkranz sowie eine Sternenkrone gehalten. Neben dem Ruhmeszeichen sitzt die weibliche Personifikation der Magnificentia mit Zepter, die hier stellvertretend für den Fürsten erscheint. Sie weist zu dem Teil im Fresko, in dem sich Architektur, Malerei und Bildhauerei (bezeichnenderweise mit einer Herkules-Statue in Arbeit) anschließen und dem auf der gegenüberliegenden Seite als Pendant Musik, Astronomie und die Poesie mit einem Schwan antworten. Von links ist Fama herangeflogen, um den Ruhm mit ihrer Trompete zu verkünden. Rechts werden die Künste aus einer mit Gold und Geschmeide (Ordensketten) gefüllten Schale belohnt, links vertreibt Virtus, die Tugend, mit Helm und Lanze die feindlichen Mächte Neid (mit Schlangen), Vergänglichkeit (das heißt den Gott der Zeit, Saturn-Chronos, mit der Sense als Gegner der Ewigkeit der Kunst), Unwissenheit und Geiz (mit Geldsack), die in den Abgrund stürzen. Ein Bozzetto zur Darstellung befindet sich in Mailand (Museo Civico; Barock in Baden-Württemberg. Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Französischen Revolution, hg. von Ernst Petrasch und Gertrude von Knorre, Ausst.-Kat. Schloss Bruchsal [27.6.-25.10.1981], Karlsruhe 1981, Bd. 1, Nr. 20). In ihm sind die Initialen des Herzogs im Obelisken noch vorhanden. Auch ist er im Verzeichnis der Bozzetti Carlo Carlones aufgeführt, das von seinem Sohn Giambatista in Como 1776 erstellt wurde: »La Gloria de Prencipi, che premia le Belle Arti, la Virtù, che scaccia varij vizj« (Catalogo degli abozzi di pitture sacre, e profane ad oglio, ed a fresco di Carlo Carloni, de' suoi disegni originali, e di diversi autori, esistenti presso Giambatista Carloni in Como, Como 1776, S. XI, Zeile 1; Fausto Lechi: Un elenco di abozzi delle opere di Carlo Carloni, in: Arte Lombarda 10, 1965, S. 131). Eine lavierte Federzeichnung, ergänzt um die Gruppe mit Minerva, wird in Fermo aufbewahrt (Biblioteca Comunale; Luigi Dania: A drawing by Carlo Innocenzo Carlone, in: Burlington Magazine 138, 1996, S. 462-464; vgl. auch die Kopie in München, Staatliche Graphische Sammlung; Ansbach 1990, bei Nr. 30). Ein weiteres Blatt mit »Vier Engeln auf Wolken« soll laut Aussage von dessen ehemaligem Besitzer, dem Duc de Talleyrand, ebenfalls eine Studie zum Deckenbild in Ludwigsburg sein (Christie's, Paris 26.6.2002, Nr. 43; Quatre anges dans les nuages, auktion von carlo carloni (artprice.com) .

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