Worum es geht

Beschreibung

Die junge Prophetin sitzt an einem Tisch und stützt sinnend ihren Arm auf ein Buch, dessen Beschriftung sie als Persische Sibylle bezeichnet. Die zehn oder zwölf Sibyllen, die nach antiker Überlieferung jeweils verschiedenen Orten der Welt verbunden sind, gelten als Seherinnen, die bereits zur Zeit des Heidentums die Geburt Christi vorhersagten. Auf dem Gemälde charakterisieren der turbanartige Kopfschmuck und die weiten Gewanddraperien die Persische Sibylle als Orientalin; zugleich erscheint sie als weise Frau, die sich mit Büchern umgibt und gerade ein Schriftstück zu verfassen scheint. Diese Darstellung, die sich zudem durch den effektvollen Kontrast zwischen dunklem Hintergrund und hell erleuchteter Figur auszeichnet, kopiert ein 1647 von Conte Carlo Rondinelli, Gouverneur von Cento, bezahltes Werk des bolognesischen Malers Guercino (1591-1666) (Rom, Pinacoteca Capitolina, Inv. Nr. 146; Nicholas Turner: The Paintings of Guercino, Rom 2017, Nr. 336), der etliche Darstellungen verschiedener Sibyllen im charakteristischen Halbfigurenformat schuf. Im Stuttgarter Bestand befinden sich zudem ein 1791 datierter Kupferstich von Pietro Bettelini (1763-1829) (Inv. Nr. A 26618) sowie ein um 1800 entstandener von Pietro Fontana (1762-1837) (Inv. Nr. A 26619) nach Guercinos »Sibylla Persica«.

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