Bildnis eines Herrn

Vor dunklem Grund ist das Dreiviertelporträt eines bärtigen Mannes gegegben, der sich scharf vor dem dunklen Grund absetzt. Der charakteristisch enge Bidlausschnitt und der schwarze Grund ebenso wie der weich verriebene Farbauftrag haben zu einer Datierung ins späte 16. Jh. geführt. Ebenso wurde vermutet, dass es in dieser Zeit von einem Maler angefertigt wurde, der in einem der nordwestlichen Zentren Europas, etwa in Antwerpen, ausgebildet wurde. Zugeschrieben wurde es versuchsweise dem niederländischen Porträtisten Anthonis Mor (1512/20-1576/77), der für das spanische Königshaus arbeitete. Auch das Umfeld von Frans Pourbus (1569-1622) wurde zitiert. Auch die Mode des Dargestellten, ein enger schwarzer Wams mit plissiertem weißen Kragen, würde die Entstehung im späten 16. Jh. im Umfeld der Regenten der spanischen Niederlande stützen. Der pastose Farbauftrag und die großzügig modellierten Schattenpartien ließen hingegen ebenso eine spätere Entstehung in der ersten Hälfte des 17. Jh. vermuten.