Kopf in Messing (Portrait Toni Freedan)

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Worum es geht

Beschreibung

Eine quer über die Stirn plastisch den Kopf bis zum Halsansatz umschwingende Haarsträhne als Blickfang einer Porträtbüste - das ist ungewöhnlich und ein origineller Hinweis auf die Erscheinung dieses Modells. Bei diesem handelt es sich um Bellings Frau Toni Freedan, die von Beruf eine dem modernen Ausdruckstanz zugewandte Tänzerin war. Die Grazie der jungen Frau einzufangen gelingt dem Künstler allerdings nicht nur über das Bewegungsmotiv des schwingenden Haars, sondern mehr noch über das schimmernde Material und die dekorative Eleganz dieser Arbeit, die dem Art déco der 1920er Jahre nahesteht. Belling ist als Künstler nicht einfach zu fassen, leichtfüßig pendelte er zwischen Expressionismus, Futurismus, traditioneller figürlicher Bildhauerei und schuf sogar eine Kollektion von Schaufensterpuppen. Seine berühmtesten Werke sind so unterschiedliche Arbeiten wie die abstrakte Skulptur "Dreiklang" von 1919 und der boxende "Max Schmeling" von 1929 (Inv. Nr. P 73). Aber auch wenn Bellings stilistische Bandbreite beachtlich ist, so zeichnen sich seine Werke, egal ob gegenständlich oder abstrakt, durch eine besonders durchdachte Rundplastizität sowie eine Raumhaltigkeit aus, bei der auch Leerräume aktiviert werden. Bei einer Porträtbüste dominieren allerdings in der Regel Vorderansicht und das plastische Volumen. Es gelingt Belling aber auch bei diesem Beispiel durch die Aussparung zwischen Haarsträhne und Kopfvolumen oder auch durch die dunklen Schatten der tiefen Augenhöhlen, diese traditionelle Bildhaueraufgabe unter "freier Verwendung plastischer Formen" (Belling) zu lösen

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