Ferdinand Maria, Kurfürst von Bayern. Der Friede von Passarowitz 1718 (aus: Höchste Welt und Kriegs-Häupter, 1718)

Worum es geht

Beschreibung

Der Friede von Passarowitz 1718 beendete den Krieg zwischen Österreich und Venedig auf der einen und dem Osmanischen Reich auf der anderen Seite. Die umfangreiche Publikation interpretierte ihn bereits im Titel als Folge der Siege, durch die der »Türckische Hochmuth« zum Nachgeben gezwungen worden sei: »Höchste Welt und Kriegs-Häupter / welche den Fried-brüchigen Türckischen Hochmuth durch zwey Feld-Züge in Ungaren Also gedemüthiget / daß er in dem dritten den Frieden Bittlich suchen / und annemen müssen. « Das Porträt des Kurfürsten Ferdinand Maria von Bayern (1636-1679) ist dementsprechend mit allen Attributen der Siegesverherrlichung ausgestattet: Trophäen, besiegte Personifikationen der Laster: Aufruhr mit der Fackel, Zwietracht mit Schlangenhaaren, Habgier und Falschheit mit Geldsack und Maske. Oben hält Jupiters Adler über dem Porträt Ferdinands ein Schriftband mit »Quos Ego«: Neptuns Drohruf an die Winde, zu schweigen (Vergil, Aeneis I,135; auch Ezechiel 2.4). Das kleine Ereignisbild im unteren Bildteil dagegen stellt den Friedensschluss ohne Abwertungen dar: Unter dem »Friedenszelt« sitzen die Unterhändler mit den Vertragstexten am Tisch, davor versöhnen sich die bevollmächtigten Gesandten in Händedruck und Umarmung. [HMK] Friedensbilder in Europa. Verbundprojekt: „Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien im vormodernen Friedensprozess. Europa 1450-1789." Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2009-2012.

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