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George Grosz
Niederkunft, 1917
© Estate of George Grosz, Princeton, N.J./ VG Bild-Kunst, Bonn 2017
George Grosz (1893-1959)
Niederkunft, 1917
Aquarell; Feder in Schwarz; Papier (gelblich); Höhe-Blatt: 50,8 cm; Breite-Blatt: 35 cm;
Die von George Grosz in grellen Farben geschilderte Geburt ist ein sadistisches Geschehen auf engstem Raum. Die leichenblasse Mutter wird eingezwängt von Gestalten der Halbwelt, deren Gesichter teilweise von Syphilis und Alkoholismus entstellt sind. 1917 gezeichnet, verweist die Darstellung auf die Schrecken des Ersten Weltkriegs, die sowohl der Menschlichkeit als auch dem Leben selbst keine Chance mehr geben. Als sechstes Blatt wurde die Zeichnung unter die insgesamt sechzehn Offset-Reproduktion in das im Berliner Malik-Verlag erschienene Mappenwerk »Ecce Homo« von 1923 aufgenommen. Wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften wurden daraus fünf Blätter, darunter auch »Niederkunft«, durch einen Beschluss des Amtsgerichts Charlottenburg am 25. April 1923 konfisziert; sie fehlen auch im Stuttgarter Exemplar.
Die Zeichnung trägt zudem eine persönliche Widmung an den ersten Eigentümer des Blattes, den Dichter und Kunstkritiker Theodor Däubler: »dem Theodor Däubler zur Erinnerung in Herzlichkeit 25. März 1918 Babelsbergstr. 2«.
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