Worum es geht

Beschreibung

Die literarische Grundlage für das Bildthema bildet die Vita Antonii, eine Lebensbeschreibung des Wüstenheiligen Antonius, die um 360 n. Chr. von Athanasius von Alexandria verfasst wurde. Die flämische Tafel entstand unter dem Eindruck von Hieronymus Boschs berühmtem Altar im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon (1505/06), dessen rätselhafte Bildersprache nachfolgende Künstlergenerationen prägte. Im Gegensatz zu Boschs fantasiereicher Ausgestaltung der Versuchungen erscheint die Stuttgarter Tafel aber sehr viel verhaltener. Eingebettet in eine weite bewachsene Landschaft verweisen die Darstellungen kleiner Monster und des berittenen Ziegenbocks lediglich zitathaft auf das berühmte Vorbild. Der heilige Antonius sitzt rechts in einem ausgehöhlten Baum, sein Blick fällt auf die mittig im Vordergrund stehende und sich ihm anbietende Nackte. Die dadurch ausgelösten unheilvollen Gedanken und Visionen des Eremiten offenbaren sich in dem geöffneten Zelt in der Baumkrone, in dem sich eine Bordellszene mit zwei Mönchen abspielt. Weitere kleine Bildmotive, wie die neben einem Krug liegenden Goldstücke oder die Plünderung einer brennenden Kapelle im Hintergrund, verdeutlichen des Weiteren die Versuchungen des Reichtums. [BL]

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