Worum es geht

Beschreibung

Die Meernymphen statten Perseus mit weiteren magischen Gegenständen aus: dem Helm des Hades, der seinen Träger unsichtbar macht, den Flügelschuhen des Götterboten Hermes und einem Beutel. In ihm wird Perseus das Haupt der Medusa aufbewahren. Die Darstellung der drei Meernymphen verbindet das Vorbild antiker Skulpturengruppen der drei Grazien mit dem Stil italienischer Renaissancemalerei. Perseus ist damit beschäftigt, sich die Flügelschuhe umzubinden. Seine Pose verrät das Vorbild von Michelangelos Jünglingsakten aus dem Deckenfresko der Sixtinischen Kapelle. »Perseus und die Meernymphen« ist eines der letzten Bilder, an denen Burne-Jones vor seinem Tod arbeitet. 1897 wendet er sich dem Gemälde nach 20-jähriger Pause erneut zu und malt es in weiten Teilen neu. Bei seinem Tod bleiben nur wenige Details, vor allem an Händen und Füßen, unausgeführt. Edward Burne-Jones (1833–1898) gilt als der bedeutendste Vertreter der zweiten Generation der Präraffaeliten, der einflussreichsten Kunstströmung des Viktorianischen Zeitalters. 1875 erhält er den Auftrag, das Empfangszimmer im Londoner Anwesen des späteren britischen Premierministers Arthur James Balfour (1848–1930) mit einem Wandzyklus auszustatten. Bei der Umsetzung ist er an keine inhaltliche Vorgabe gebunden und wählt als Thema den antiken Perseus-Mythos. Seine literarische Vorlage ist das epische Gedicht »The Earthly Paradise« (»Das irdische Paradies«) von William Morris (1834–1896). Morris ist Textildesigner, Dichter, Romancier, Übersetzer und sozialistischer Aktivist. Als Freund und Geschäftspartner inspiriert er Burne-Jones zu zahlreichen seiner wichtigsten Arbeiten. Das achte Kapitel von »The Earthly Paradise« handelt von den Abenteuern des Halbgottes Perseus, des Sohnes. von Danae und Zeus. Teile des achtteiligen Zyklus bleiben unvollendet. 1971 gelangt er aus New Yorker Privatbesitz in die Staatsgalerie.

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