La Lupa di Roma (Die Römische Wölfin) (Triptychon)

Enzo Cucchis Triptychon »La Lupa di Roma« führt in den Bereich magisch-mythischer Symbole. Der linke Flügel zeigt eine blutrote leere Landschaft mit einem züngelnden Gebilde. Den Totenköpfen links unten ist eine dunkle ovale Form gegenübergestellt, die an ein riesiges Ei gemahnt: Tod oder Leben? Im mittleren Bild wird die Assoziation düsteres Verlies oder Katakombe geweckt. Nur ein winziges Fenster und ein Lichtstrahl, der auf den halbvergrabenen Totenkopf fällt, erleuchten das klaustrophobische Gemäuer. Im letzten Teil schließlich steht, im Gegensatz zum »Feuer« am Beginn, nun das »Eis«, in einer verlassenen und von einer Art Gletscherspalte durchzogenen Einöde, über der ein dunkler Himmel hängt. Auch dort finden sich die schwarze Eiform, jetzt bedrohlich über der Landschaft schwebend, sowie die Totenköpfe. Die Römische Wölfin, welche die Erbauer von Rom, Romulus und Remus, säugte und so deren Leben erhielt, ist das Wahrzeichen der antiken Stadt. Dass ein Brudermord und der unaufhaltsame Niedergang des einst so stolzen Römischen Reiches Teil der Geschichte sind, spiegelt sich in der Abfolge von Feuer über Gefängnis zu Eis wider.