Waldkirche 2 (Blatt 10 in: ZWÖLF HOLZSCHNITTE v. LYONEL FEININGER)

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Worum es geht

Beschreibung

»Es gibt Kirchtürme in gottverlassenen Nestern, die mit das Mystischste sind, was ich von sogenannten Kulturmenschen kenne« schrieb Lyonel Feininger während seines ersten Aufenthaltes in Weimar am 15. Januar 1913 an Alfred Kubin. In »Waldkirche 2«, auch bekannt unter den Titeln »Kirche mit Tannenbäumen«, »Kirche und Tannen« und »Kirche im Walde«, bildet das visionär erleuchtete Gebäude eine Einheit mit den hohen Bäumen, erscheint entrückt. Vorlage hierfür waren die Eindrücke, die Feininger zuvor auf dem Wanderweg »Domweg« bei Braunlage gewonnen hatte, auf dem man durch die hohen Tannen schritt wie durch das Schiff einer gotischen Kathedrale: »Sehne mich, noch ein letztes Mal vor'm Winter, nach Deinen Licht- und Luft-Säulen im Walde - Sonnenlicht-Säulen, verzaubertem Waldinnern mit Prismen von Farben am Fuße der Tannen« schrieb er am 30. August 1917 an seine Frau Julia. In der Anfang 1921 am Staatlichen Bauhaus Weimar erschienenen Mappe »Zwölf Holzschnitte von Lyonel Feininger« publizierte der Künstler eine Auswahl aus seinen kleinformatigen zwischen 1918 und 1920 entstandenen Holzschnitten, die sein gesamtes Themenspektrum abdecken, darunter auch immer wieder die kleinen Dorfkirchen aus der Umgebung von Weimar.

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