Mann in der Ebene (Blatt 7 in: Elf Holzschnitte 1912–1919, 1921)

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Worum es geht

Beschreibung

Bei dem Holzschnitt handelt es sich um ein Selbstbildnis von Erich Heckel, das unter dem Eindruck seiner Erfahrungen im Ersten Weltkrieg entstand. Stellvertretend für all die anderen Schicksale thematisiert er die existenzielle Einsamkeit und die Verlorenheit des Menschen, ausgelöst durch die selbst erfahrenen Grausamkeiten des Krieges. In einem Gestus der Verzweiflung hält er sich die Hände vor sein Gesicht, angsterfüllt schaut er zwischen den Fingern hervor. Die gezackten Formen im Bildhintergrund erinnern an Blitze und könnten somit auf die Feuergefechte an der Front verweisen. Auch wenn Heckel nicht als Soldat aktiv am Kampf teilnahm, so war er durch seine Arbeit als Sanitäter in einem Lazarett in Belgien nah am Geschehen und sah sich ständig mit den Qualen der verletzten und sterbenden Soldaten konfrontiert. Über Heckels Erlebnisse in Flandern schrieb der Kunstsammler Gustav Schiefler: »In wuchtigen Linien und Flächen schneidet sein Messer die Bildnisse von Ärzten, Pflegern, Verwundeten und Genesenden in große Holzstöcke aber ihre Gesichter tragen die tief eingegrabenen Spuren des furchtbaren Erlebens: ein erschütternder Anblick, eindrucksvoller als aufregende Begebenheiten.«

Text

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