Blick von der anderen Seite (Sprengung)

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Worum es geht

Beschreibung

Das Medium Video ist für Rosemarie Trockel von Anfang an ein wichtiges Erprobungsfeld für ihre künstlerische Arbeit. Oft wirken ihre Videos rätselhaft und handlungsarm und weisen »böse« Pointen auf. So fokussiert die Kamera in »Blick von der anderen Seite (Sprengung)« etwa ein bungalowartiges Haus mit einer Tür und zwei großen Fenstern zwischen Feldern. Wind weht um Wäsche, die vor dem Haus auf einer Leine hängt. Aus der Ferne dringt Lärm von einer Autobahn und Laster ziehen vorbei. Mehr geschieht nicht, bis das Haus jäh explodiert und man erkennt, dass hier ein Modell und kein echtes Haus gesprengt wurde. Trockel interessiert indes nicht die bloße Zerstörung. Vielmehr wird in »Blick von der anderen Seite (Sprengung)« das banal wirkende Haus zum Gegenstand des Nachdenkens über Machtpolitik und Befreiung, Täuschung und Enttäuschung. Im Eingriff, durch »Explosion der Erscheinung«, wie Theodor W. Adorno die Wirkung von Kunst beschrieben hat, wird Wirklichkeit umso sichtbarer. (AK)

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