Worum es geht

Beschreibung

Das nicht zuschreibbare Gemälde des 16. Jahrhunderts zeigt den sogenannten ‚Sündenfall‘ (Gen 3,6). Der biblischen Erzählung entsprechend bezeichnet dieser den Verstoß der ersten Menschen gegen das Verbot Gottes, vom ‚Baum der Erkenntnis von Gut und Böse‘ im Garten Eden zu essen. Adam und Eva werden hier Arm in Arm am Stamm eines Baumes dargestellt, während sie sich gegenseitig anblicken. Die helle Farbgebung der beiden Personen und der Früchte am Baum heben die wenigen, zentralen Aspekte von der dunkleren ‚paradiesischen‘ Landschaft ab. Die sich um den Stamm des Baumes windende Schlange hält noch in ihrem Maul das Geäst der Frucht - ein Apfel wird in der Bibel nicht erwähnt -, die sie Eva zu übergeben scheint. Fließend geht der Körper der Schlange in die ausgestreckten Arme Evas über, wodurch beide für die Betrachtenden miteinander verbunden werden. Die mit einem Blattschurz bedeckte Blöße Adams als Symbol der bereits ‚erlangten Erkenntnis‘ lässt die noch in vollständiger Nacktheit dargestellte Eva unterschiedlich deuten: Weist die Intimität der Blicke und die nahezu beiläufige, ‚hinter dem Rücken‘ stattfindende Handlung Eva als die zentrale ‚Verführerin‘ aus? Oder sollen hier die drei Momente der Annahme der Frucht von der Schlange, der Übergabe an Adam und der folgenden Erkenntnis simultan dargestellt werden? So bekannt das Motiv zu sein scheint, werfen das Bild und seine symbolischen Bedeutungen noch immer Fragen auf.

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