Das kranke Kind I

Worum es geht

Beschreibung

Vorbild für die von Kummer und Gram gebeugte Mutter war Munchs Tante Karen Bjølstad (1839-1931), die seit dem Tod der Mutter 1868 den Munch'schen Haushalt führte. Modell für das Kind war die 11-jährige Betzy Nielsen: 1885, in Begleitung seines Vaters Dr. Christian Munch, der ihren kranken Bruder behandelte, fand er sie bedrückt in einem Sessel sitzend. Die Erschütterung über den jeweils frühen Tod der Mutter Laura Cathrine (1868) und der Schwester Johanne Sophie (1877), die beide an Tuberkulose starben, hat Munch sein Leben lang begleitet. Dieser persönliche Bezug ist von Anfang an ein Charakteristikum seiner meist autobiographischen Kunst. Die ›Erinnerungsarbeit‹ an selbst Erlebtem, nicht Vergessenem, nicht Überwundenem fasste Munch um 1933 in einem Brief an Jens Thiis, Direktor der Nasjonalgalleriet in Oslo, zusammen: »Nein, im ›Kranken Kind‹ und im ›Frühling‹ konnte man nicht von einem andren Einfluß sprechen als dem, der von meinem Elternhaus ausging. Diese Bilder zeigten meine Kindheit und mein Heim. [...] Nicht nur ich saß mit am Bett des kranken Kindes, sondern alle meine Lieben.«

Text

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