Worum es geht
Der Doge von Venedig, im langen Prozessionszug durch einen Baldachin hervorgehoben, ist auf dem Weg zum »Bucintoro«, dem Staatsschiff, um das alljährliche Fest der Vermählung mit dem Meer zu feiern. Als Vorlage diente ein achtteiliger Holzschnitt aus dem Umkreis Tizians (1488-1576) - vermutlich von Giovanni Andrea Vavassore (tätig in Venedig 1530-1573) -, der derart große, aus mehreren Blättern zusammengesetzten Kompositionen entworfen hat. Jost Amman weitet die Szene zu einem prächtigen Panorama Venedigs aus. Während sich im Umgang des Dogenpalastes die Zuschauer drängeln, geht im Hintergrund an den Verkaufsständen das alltägliche Leben weiter. Die aufwendige Kolorierung ahmt die gedeckte Farbigkeit venezianischer Historienmalerei nach. Sein Monogramm hat Amman auf einem um die Zeichenfeder gerollten Zettel am unteren Rand so angebracht, dass es vor der Darstellung zu schweben scheint. Ein weiteres Exemplar des Holzschnitts, im dritten Zustand 1697 von Johann Valentin Schallern publiziert, ist erweitert durch einen umfangreichen Text (New York, Metropolitan Museum of Art,The Elisha Whittelsey Collection, The Elisha Whittelsey Fund, 1949, Inv.Nr. 49.95.5).
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