A Story of Deception / Historia de un desengaño, Patagonia

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Worum es geht

Beschreibung

Im Jahr 2003 begann Francis Alÿs (geb. 1959) das Projekt »A Story of Deception« in Zusammenarbeit mit Olivier Debroise und Rafael Ortega . Damit möchte der Künstler einer in Argentinien aufgeschnappten Geschichte nachgehen: Ein indigener Stamm in Patagonien findet sich jährlich zu einer Art Ritual zusammen. Dabei läuft diese Gruppe lange Strecken einem Nandu – ein einheimischer Laufvogel – hinterher, bis das getriebene Tier erschöpft zusammenbricht. Von dieser Jagdmethode zeigt sich der Künstler beeindruckt. Das Gehen in seiner Performativität spielt in der Kunst von Alÿs immer wieder eine wichtige Rolle. Ohne jedoch diese Anekdote allzu genau zu übertragen, bildet sie den Ausgangspunkt für Alÿs’ 16mm-Film: Bei Durchsicht seines filmischen und fotografischen Archivmaterials fielen ihm die illusionistischen Erscheinungen am Horizont der staubigen Highways auf. Dieses Phänomen der atmosphärischen Lichtbrechung verbindet er mit dem monotonen, voranschreitenden Weg auf einem Highway, dessen Ende nie erreicht wird. Kaum scheint das imaginäre Bild an der Horizontlinie in greifbarer Nähe zu liegen, verschwindet es sogleich wieder und geht in den Loop der Filmprojektion über. Für Alÿs spiegelt sich darin die gesellschaftliche Situation Patagoniens wieder, wo Entwicklungsprogramme am Horizont aufscheinen, jedoch nie erreicht werden.

Text

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