Bauern bringen dem heiligen Dominikus Geschenke

1602 begannen Guido Reni und andere bolognesische Künstler mit der Ausstattung des Kreuzgangs von San Michele in Bosco, 1604 hatte er die Darstellung mit den »Bauern, die dem heiligen Dominikus Geschenke bringen« offenbar bereits vollendet. Die verwendete Mischung aus Öl- und Freskotechnik verwitterte allerdings so rasch, dass sich Reni bereits Anfang der 1630er Jahre bereitfand, seine Arbeit auf eigene Kosten zu restaurieren. Das Fresko ist heute zerstört und in einem 1694 datierten Kupferstich von Giacomo Maria Giovanni (1667-1717) erhalten (Guido Reni und der Reproduktionsstich, bearbeitet von Veronika Birke, Ausst.-Kat. Albertina Wien [15.9.-13.11.1988], Stuttgart 1988, Nr. 1), einem weiteren, der vielleicht von Giovanni Fabbri (1736-1777) stammt (Inv. Nr. A 29137) sowie diesem in Stuttgart vorliegenden Blatt eines anonymen Künstlers aus dem späten 17. Jh. Ihm kommt unter den Reproduktionsgraphiken eine ganz besondere Bedeutung zu, da es außer der Komposition selbst auch die offenbar ursprünglich vorhandene Rahmung des Bildfeldes in Scheinarchitektur wiedergibt.