Am Fuß des Kruzifixes steht die weinende Maria mit Johannes dem Evangelisten, Magdalena ist trauernd zu Boden gesunken. Vor dunklem Grund erscheinen Engelsköpfe neben dem Gekreuzigten. Die Szene ist auf Schiefer gemalt, der sichtbar gelassen ist und mit seiner dunklen Farbe den Hintergrund bestimmt. Die aus der Antike überlieferte Maltechnik war auch in der Renaissance bekannt, wo sie in Venedig im frühen 16. Jahrhundert im Kreis um Tizian und Sebastiano del Piombo erneut Verbreitung fand. Im 17. Jahrhundert wurde diese spezielle Technik auch in Norditalien und Rom verwendet. Die Stuttgarter Kreuzigung wurde im 19. Jahrhundert der Schule des Guercino zugerechnet, allerdings stehen die barocken Figuren und die wirkungsvolle Integration der visuellen Qualität des Schiefers in den Werken des Veroneser Malers Alessandro Turchi näher. Die Tafel ist daher wohl seinem Umkreis zuzuschreiben.