Der Spiegel

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Worum es geht

Beschreibung

Das Werk der Heidelberger Künstlerin Hanna Nagel umfasst nur wenige Ölgemälde, dafür aber umso mehr Graphik. Zunächst studierte sie in Karlsruhe bei Karl Hubbuch (1891-1979), einem der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Anschließend ab Herbst 1929 in Berlin, wurden Hans Meid (1883-1957) und Emil Orlik (1870-1932) ihre Lehrer, Letzterer sah in ihr wegen ihrer Kritik an weiblicher und männlicher Rollenverteilung sowie ihres Engagements gegen Machtmissbrauch und Diskriminierung eine »neue Kollwitz«. 1936 erschien das erste von ihr illustrierten Buch, am Schluss ihres Lebens waren es über 100. Die in dieser Zeichnung auf einem Mauervorsprung hoch über den Dächern sitzende feenhafte Märchengestalt, die in einen ominösen Umhang gehüllt ist, betreibt bei Mondlicht tiefe Selbstbeschau in einem Handspiegel. Themen wie »Die Träumende« und »Angst« finden sich auch in Nagels Graphikzyklen wieder. Die Künstlerin hat die bereits um 1935/40 entstandene Zeichnung am 22.4.1948 handschriftlich »Für Herrn Franke« gewidmet, wie dem ehemaligen Untersatzkarton zu entnehmen ist: Damit ist der Rauchwarenhändler und Verleger des Rifra-Verlags in Murrhardt, Richard Franke, gemeint.

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