Worum es geht
Diese und eine weitere Miniatur (Inv.Nr. C 549) sind aus der gleichen Handschrift ausgeschnitten worden. Sie haben ein leicht kissenförmig eingezogenes Format mit verschiedenen, stilisierten Pflanzenmotiven in den Rahmen und oben geschweifter Randleiste. Die flächige Farbigkeit und die rundlichen, puppenhaften Köpfchen sind Merkmale der sogenannten »Nonnenmalerei«, der Buchmalerei in oberrheinischen Frauenklöstern des Spätmittelalters. Die kurzen, parallelen Schraffuren erinnern an Metallschnitte; möglicherweise lagen druckgraphische Vorbilder zugrunde. Ungewöhnlich ist die Darstellung der Messe: Christus, kenntlich am Kreuznimbus, zelebriert selbst das Messopfer, assistiert von zwei Heiligen. Mit der Erscheinung Gottvaters und der Taube des Heiligen Geistes oben rechts am Himmel stellt sich die göttliche Dreifaltigkeit her. Als vorderste Sängerin des Chores, der auf der Empore aus einem großen Chorbuch singt, erscheint eine junge Heilige mit langen blonden Haaren.
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