Le satyr et le passant (Blatt 57 aus: Les Fables de Lafontaine)

Kurz nachdem Marc Chagall Russland verlassen hatte, wurde er vom Verleger Ambroise Vollard beauftragt, die Fabeln von Jean de Lafontaine zu illustrierten. Doch wurden aus Kostengründen zunächst nur einige wenige Raderungen gedruckt, die gesamte Auflage entstand erst 1952 vom Verleger Tériade publiziert. Die vorliegende Radierung »Der Satyr und der Reisende« gehört zu den frühen Exemplaren vor dem Druck der Gesamtauflage, in der sie zu Blatt 57 wurde. Bemerkenswert ist, dass Vollard die Bebilderung dieser ureigensten französischen Dichtung an einen russischen Künstler vergeben hat und Chagall sich selbst in den Darstellungen unter dem Eindruck der kubistischen und konstruktivistischen Bewegung, langsam von der jüdisch-russischen Bildtradition abwandte.